Meine Geschichte
Als ich drei Jahre alt war, standen die Zeugen vor unserer Tür. Meine Mama war schon immer auf der Suche nach "ihrer" Religion und hatte demnach schon sehr viele Stationen abgeklappert. Aus ihren Erzählungen weiß ich noch, dass sie meinte sie wolle nie dieser Religion beitreten. Sie schaue es sich nur einmal an. Nach 2 Jahren "Studium", wie die Zeugen es nennen, also intensiver Beschäftigung mit ihren Lehren, trat sie bei - ließ sich taufen. Das war 2001. Zu dem Zeitpunkt war ich fast 5.
Mein Papa war nicht vollauf davon begeistert, ließ meine Mama aber gewähren und kam ab und zu mit zu den Zusammenkünften der Zeugen Jehovas.
Ich wurde von Anfang an voll mit eingespannt. Keine Zusammenkunft wurde ausgelassen (damals noch 3 pro Woche, heute sind es 2 pro Woche). Auch in den Predigtdienst nahm sie mich als kleines Kind mit. Der Predigtdienst beinhaltet das Verbreiten der Lehre von Haus zu Haus.
Da ich eigentlich nichts anderes kannte, war ich von dieser Religion hellauf begeistert. Dagegen denken wurde sofort unterbunden. Ein paar mal fragte ich meine Mama: Was ist, wenn nicht die Zeugen die wahre Religion haben, sondern zum Beispiel die Katholiken? Aber sie sagte mir all die vorgekauten Erklärungen dazu auf und ich gab mich zufrieden. Verdrängte meine "abtrünnigen" Gedanken.
Als ich in die weiterführende Schule kam, war ich schon fleißig mit anderen Mitgliedern, als meiner Mama, im Dienst und verbreitete die Lehren wo ich es nur konnte, mit meinen mittlerweile 10 Jahren. In der Schule stieß ich mit meinem Glauben nicht auf freundliche Geister, somit wurde ich gemobbt und aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen. Ich saß in meiner Ecke und versuchte nicht an Gott zu zweifeln. Nach 3 Jahren, mit 13, ließ auch ich mich (zusammen mit meinem Papa) taufen. Kurz darauf begann bei mir eine Phase, die ich mir nicht erklären konnte. Ich begann oft grundlos zu weinen und spielte irgendwann mit dem Gedanken mich umzubringen. Natürlich waren das böse Gedanken und Gott könnte niemals jemanden lieben, der sich selbst tötet. Diese Gedanken zermürbten mich.
Ich begann ein Doppelleben zu führen. In der Schule war ich nicht mehr die Zeugin Jehovas, sondern ein ganz normales Mädchen, das sich mit Geburtstagswünschen, Flüchen und ähnlichem anpasste. Daheim war ich natürlich eifrig dabei meinen Glauben zu verteidigen, an welchen ich gar nicht mehr so richtig glaubte. Diese Doppelleben zerriss mich innerlich.
Im Januar 2012 mit 15 Jahren kam ich in die Psychiatrie, weil ich mich umbringen wollte. 5 Monate und zwei ernsthafte Selbstmordversuche später wurde ich in die ambulante Therapie entlassen, ohne den Grund für meine Depressionen zu kennen.
Zu dem Zeitpunkt meiner Entlassung hatte ich meinen Eltern erklärt, dass ich mich nicht ausschließen lassen möchte, aber nicht mehr in die Zusammenkünfte gehen wolle und auch den Dienst nicht mehr ausführen möchte. Dieser Status nennt sich bei den Zeugen untätig sein. Also war ich, schon kurz bevor ich die Klinik verließ, eine untätige Zeugin. Ich hätte gut mit dem Status leben können, aber meine Eltern (wahrscheinlich haben sie das unbewusst gemacht) setzten mich unter so einen psychischen Druck, dass ich es nicht ertragen konnte. Ich gab vor wieder zurück zu wollen und eine eifrige Zeugin zu werden. Ich "bereute" und ging wieder in die Versammlung. Aber in dieser Zeit plante ich meinen Ausstieg. Mir war klar, dass ich mich entweder für ein Leben bei meinen Eltern entscheiden müsste und ein Leben mit der Religion oder ein freies Leben fern von meinen Eltern.
Ich entschied mich für letzteres, in der Hoffnung meine Eltern würden einsehen, dass ein Kontakt trotzdem möglich wäre.
Es ging alles sehr schnell und seit September 2012 wohne ich als Ausgeschlossene in einer tollen Pflegefamilie. Die Familie unterstützt mich wo sie nur kann und ich bin ihnen sehr dankbar dafür, denn es ist nicht leicht aus zu steigen.
Seit September 2012 habe ich, trotz zahlloser Versuche, keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern. Es ist eine seelische Folter.
Diesen Blog habe ich gegründet, um zu verarbeiten und den Menschen zu zeigen, was wirklich hinter der harmlosen Religion steckt.
Eine manipulative, psychisch zerstörende Organisation.
Jeden Menschen, den ich darin geliebt habe, liebe ich immer noch sehr, denn nicht die Mitglieder sind schuld.
Sie sind verblendet von einer Leitung, die absolut nicht das beste für ihre Mitglieder will.
Mein Papa war nicht vollauf davon begeistert, ließ meine Mama aber gewähren und kam ab und zu mit zu den Zusammenkünften der Zeugen Jehovas.
Ich wurde von Anfang an voll mit eingespannt. Keine Zusammenkunft wurde ausgelassen (damals noch 3 pro Woche, heute sind es 2 pro Woche). Auch in den Predigtdienst nahm sie mich als kleines Kind mit. Der Predigtdienst beinhaltet das Verbreiten der Lehre von Haus zu Haus.
Da ich eigentlich nichts anderes kannte, war ich von dieser Religion hellauf begeistert. Dagegen denken wurde sofort unterbunden. Ein paar mal fragte ich meine Mama: Was ist, wenn nicht die Zeugen die wahre Religion haben, sondern zum Beispiel die Katholiken? Aber sie sagte mir all die vorgekauten Erklärungen dazu auf und ich gab mich zufrieden. Verdrängte meine "abtrünnigen" Gedanken.
Als ich in die weiterführende Schule kam, war ich schon fleißig mit anderen Mitgliedern, als meiner Mama, im Dienst und verbreitete die Lehren wo ich es nur konnte, mit meinen mittlerweile 10 Jahren. In der Schule stieß ich mit meinem Glauben nicht auf freundliche Geister, somit wurde ich gemobbt und aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen. Ich saß in meiner Ecke und versuchte nicht an Gott zu zweifeln. Nach 3 Jahren, mit 13, ließ auch ich mich (zusammen mit meinem Papa) taufen. Kurz darauf begann bei mir eine Phase, die ich mir nicht erklären konnte. Ich begann oft grundlos zu weinen und spielte irgendwann mit dem Gedanken mich umzubringen. Natürlich waren das böse Gedanken und Gott könnte niemals jemanden lieben, der sich selbst tötet. Diese Gedanken zermürbten mich.
Ich begann ein Doppelleben zu führen. In der Schule war ich nicht mehr die Zeugin Jehovas, sondern ein ganz normales Mädchen, das sich mit Geburtstagswünschen, Flüchen und ähnlichem anpasste. Daheim war ich natürlich eifrig dabei meinen Glauben zu verteidigen, an welchen ich gar nicht mehr so richtig glaubte. Diese Doppelleben zerriss mich innerlich.
Im Januar 2012 mit 15 Jahren kam ich in die Psychiatrie, weil ich mich umbringen wollte. 5 Monate und zwei ernsthafte Selbstmordversuche später wurde ich in die ambulante Therapie entlassen, ohne den Grund für meine Depressionen zu kennen.
Zu dem Zeitpunkt meiner Entlassung hatte ich meinen Eltern erklärt, dass ich mich nicht ausschließen lassen möchte, aber nicht mehr in die Zusammenkünfte gehen wolle und auch den Dienst nicht mehr ausführen möchte. Dieser Status nennt sich bei den Zeugen untätig sein. Also war ich, schon kurz bevor ich die Klinik verließ, eine untätige Zeugin. Ich hätte gut mit dem Status leben können, aber meine Eltern (wahrscheinlich haben sie das unbewusst gemacht) setzten mich unter so einen psychischen Druck, dass ich es nicht ertragen konnte. Ich gab vor wieder zurück zu wollen und eine eifrige Zeugin zu werden. Ich "bereute" und ging wieder in die Versammlung. Aber in dieser Zeit plante ich meinen Ausstieg. Mir war klar, dass ich mich entweder für ein Leben bei meinen Eltern entscheiden müsste und ein Leben mit der Religion oder ein freies Leben fern von meinen Eltern.
Ich entschied mich für letzteres, in der Hoffnung meine Eltern würden einsehen, dass ein Kontakt trotzdem möglich wäre.
Es ging alles sehr schnell und seit September 2012 wohne ich als Ausgeschlossene in einer tollen Pflegefamilie. Die Familie unterstützt mich wo sie nur kann und ich bin ihnen sehr dankbar dafür, denn es ist nicht leicht aus zu steigen.
Seit September 2012 habe ich, trotz zahlloser Versuche, keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern. Es ist eine seelische Folter.
Diesen Blog habe ich gegründet, um zu verarbeiten und den Menschen zu zeigen, was wirklich hinter der harmlosen Religion steckt.
Eine manipulative, psychisch zerstörende Organisation.
Jeden Menschen, den ich darin geliebt habe, liebe ich immer noch sehr, denn nicht die Mitglieder sind schuld.
Sie sind verblendet von einer Leitung, die absolut nicht das beste für ihre Mitglieder will.